Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) – schützendes Frauenkraut
- Andrea Mitterlechner
- 6. Okt. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Meist wächst er ganz unscheinbar in den Wiesen und doch ist er nicht nur wunderschön anzusehen sondern auch unglaublich heilsam.
Der Frauenmantel soll seinen Namen angeblich durch seinen gezackten Blattrand bekommen haben. Dieser sieht wie ein kleines Mäntelchen aus und erinnert auf mittelalterlichen Gemälden an den Umhang der Mutter Gottes. Aber auch die zahlreichen volkstümlichen Namen wie beispielsweise:
Alchimistenkraut, Allerfrauenheil, Frauenhilf, Muttergottesmantel, Sinau, Venuspflanze… bezeichnen schon die schützende Wirkung für uns Frauen.
Spannend ist vor allem die Bezeichnung des Alchimistenkrauts. Dies geht schon lange Zeit zurück und beruht auf einem Phänomen der Heilpflanze. Denn der Frauenmantel scheidet über Nacht an seinen Blatträndern klares Wasser aus, dass sich bis zum Morgen in der Blattmitte als große Tropfen, dem sogenannten Guttationstropfen, sammelt. Dies ist eine Art natürliches Destillat, welches von der Pflanze aus den Wurzeln aufgesaugt, über das Pflanzengewebe gefiltert und an den Blatträndern wieder abgegeben wird. Dieses Phänomen kann am Morgen und am Vormittag beobachtet werden, bis das Wasser während des Tages wieder verdampft. Hierbei handelt es sich wie oft fälschlicherweise angenommen wird, nicht um Tau, sondern um Flüssigkeit, die die Pflanze selbst erzeugt.

Dieser interessanten Erscheinung wurde im Mittelalter große Zauberkräfte zugeschrieben und die damaligen Alchimisten versuchten aus diesem „Himmlischen Wasser“ den Stein der Weisen und folge dessen Gold daraus zu gewinnen.
Schon seit vielen Jahrhunderten ist diese Pflanze in der Kräuterkunde, wie auch bei Hildegard von Bingen, besonders für Frauenleiden, ein hochgeschätztes Heilmittel der Frauenheilkunde.
So hilft er bei zu starker, schmerzhafter Menstruationsblutung und reguliert den Hormonhaushalt. Gerade bei erhöhtem Östrogenwert, kann der Frauenmantel durch sein enthaltenes Progesteron ausgleichend wirken. Er kräftig die Gebärmutter und stärkt das Bindegewebe, hilft aber auch bei der Rückbildung nach einer Geburt. Auch bei Brustentzündungen wirkt er wundheilend und fördert die Milchbildung. Ebenso wird die Heilpflanze zur Fruchtbarkeitssteigerung aber auch bei Wechseljahrbeschwerden eingesetzt, er hilft aber auch bei Zahnfleischentzündungen, kleineren Wunden und Ekzemen.
Dem Frauenmantel werden aber noch weitere Eigenschaften zugeschrieben wie:
Adstringierend
Krampflösend
Antibakteriell
Entzündungshemmend
Wundheilend
Durchblutungsfördernd
Blutstillend
Beruhigend, uvm.
Weiters enthält die Heilpflanze hauptsächlich folgende Inhaltsstoffe:
Gerbstoffe
Bitterstoffe
Flavonoide
Ätherisches Öl
Saponine
Phytosterine
Salicylsäure
Beim Frauenmantel verwendet man Blätter und Blüten und kann daraus Tee, Tinkturen, Umschläge oder Ölauszüge bereiten.
Frauenmantel-Tee:
Du brauchst:
1 TL Frauenmantelkraut
Zubereitung:
Für eine große Tasse Tee das Frauenmantelkraut mit heißem Wasser aufgießen und für 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Der Tee wird danach schluckweise getrunken.
Frauenmantel-Tinktur (selbstgemacht):
Du brauchst:
Frisches oder getrocknetes Frauenmantelkraut
Alkohol (~40%)
Zubereitung:
Den Frauenmantel leicht zerkleinern und locker in ein verschließbares Glas schichten. Bei frischem Kraut ca. ¾ des Glases, bei getrocknetem ca. bis zur Hälfte. Anschließend mit dem Alkohol übergießen und für etwa 2-3 Wochen an einem gleichmäßig warmen und nicht vollsonnigen Ort ziehen lassen. Am besten 1x täglich das Glas leicht schwenken. Anschließend filtern und in Fläschchen abfüllen (Braunglas Fläschchen mit Pipette). Von dieser Tinktur nimmt man täglich 3x20 Tropfen mit etwas Wasser verdünnt zu sich.
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